Auf seiner Weltreise (August 1936 - April 1938), die er mit knapp 80 Jahren antrat, war Nonnis eigentliches Ziel der Ferne Osten: Japan.

Dort wohnte er in Tokio in der katho­li­schen Universität Jochi Daigaku („Sophia University“), wo noch heute ein deutscher Jesuit lebt, der ebenfalls in 1937 nach Japan kam und „Nonni“ persönlich kannte. Dass dieser 91-jährige Professor, Pater Klaus Luhmer, aus Pulheim stammt - ebenso wie der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Jürgen Rüttgers -, stand am 31. Okt. 2007 im Kölner Stadt-Anzeiger unter der Überschrift "In Japan ist Geduld gefragt".

Denn Rüttgers hatte es sich nicht nehmen lassen, den vermutlich einzigen Pulheimer in Tokio - der zudem noch Vizepräsident der Sophia-Universität ist - zu besuchen. Das Foto zeigt dann auch "Pulheimer unter sich - in Tokio"!

Nun aber zurück ins Jahr 1937. Nonni blieb ein ganzes Jahr in Japan, dessen Bewohner er überaus schätzte und bewunderte.

 

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Die folgenden reizenden Illustrationen stammen aus der japanischen Version von "Nonni und Manni",die der Verfasserin freundlicherweise vom "Nonnahús" zur Verfügung gestellt wurden. Leider ist es ihr bisher nicht gelungen, ein Exemplar dieses Titels auf Japanisch zu erwerben.

 

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Nonni-Leser erkennen unschwer, dass es sich hierbei um Onkel Arngrim handelt, der so wunderschön Flöte spielen konnte, dass Nonni nicht eher schlafen ging, bevor ihm der Onkel nicht einige Töne beigebracht hatte. Gleich am nächsten Morgen bestürmte er seinen Vater mit der Bitte, sich auch ein solches Instrument kaufen zu dürfen.

Auf dem nächsten Bild hat das Verhängnis bereits seinen Lauf genommen: Nonni befolgt den "Rat" seines Onkels - oder war es nur ein dummer Scherz? - und spielt den Fischen auf hoher See seine neu erlernten Lieder vor. Was anschließend geschah, wird nicht verraten! Nonni-Freunde wissen es, und wer die Geschichte nicht kennt, sollte sich so schnell wie möglich das Buch "Nonni und Manni. Zwei isländische Knaben" (per Online-Antiquariat) besorgen. Es ist Jón Svenssons zweites Nonni-Buch und wurde ebenfalls ein Bestseller.

Sample ImageIm Jahr 2006 ist in Island eine sehr schöne Neu-Erscheinung mit dem Titel "Nonni und Manni geraten in Seenot" herausgekommen - aber damit wird bereits der Fortgang der abenteuerlichen Geschichte verraten. Lesenswert ist sie dennoch!

Sample ImageNach diesem Abstecher in Nonnis isländische Heimat und nach dieser Reise in Nonnis Kindheit geht es nun wieder nach Japan. Wenn auch seine Bücher in diesem Land nicht den durchschlagenden Erfolg hatten wie in der übrigen Welt (ob es daran lag, dass Japan nicht christlich geprägt ist?) – Säle füllte der große, charismatische Erzähler Nonni auch in Japan mit begeisterten Zuhörern. Er hielt seine Vorträge, hauptsächlich an Schulen, Universitäten oder anderen Bildungseinrichtungen, auf Französisch, Englisch oder Deutsch - je nach Zusammensetzung seiner Zuhörer, für Japaner wurde gedolmetscht. "Sein Tagebuch berichtet von insgesamt 56 in Japan gehaltenen Vorlesungen. Im Avionspalast in Tokyo sprach er zusammen mit Kischibe (s. Foto), einem der berühmtesten Abenteuerschriftsteller Japans, zu 1.400 Gästen. Nachdem sie ihr Programm beendet hatten, kamen zwei kleine Mädchen auf die Bühne, um ihnen Blumensträuße zu überreichen" (Text und Foto - mit freundlicher Genehmigung - entnommen dem Buch "Nonni und das Nonni-Haus" von Jón Hjaltason, S. 60/61, Akureyri 1993).

Nicht nur in Tokio - auch in anderen Städten wollte man den "hochgewachsenen Normannensprössling mit seiner hellen Hautfarbe, seinem weißen Haar und seinen hellblauen Augen" (Zitat von Hermann Krose) sehen und hören, und so wurde Nonni binnen eines Jahres in ganz Japan bekannt - nicht zuletzt auch durch die vielen Interviews, die Nonni namhaften Zeitungen, wie "Asahi Shimbun" mit einer Auflage von damals 2 Millionen, gab.

Sample ImageEs dauerte nicht lange, und Nonni wurde in vielen japanischen  Tageszeitungen und Zeitschriften "Europas zweiter Andersen" genannt. Dazu muss man wissen, dass Märchen, Geister- und Schreckensgeschichten in Japan eine besonders beliebte Literaturgattung sind. Es gibt sogar eigene Schriftstellervereinigungen, die sich dieser Gattung widmen. 

Dazu passt das folgende Bild, das zur Episode "Der wilde Stier" gehört, der auch dem Leser einen gehörigen Schrecken einjagt. Sample Image

Die Illustration wurde dem Buch "Nonnis und Mannis Abenteuer" entnommen, das 1976 in Japan erschien und von dem ein Exemplar im Nonnahús in Akureyri liegt. Weitere Exemplare sind wie vom Erdboden verschwunden.

In „Nonnis Reise um die Welt“ Band II bzw. „Nonni in Japan“ lässt Svensson seine Leser die heute abenteurlich anmutende Reise und seinen Aufenthalt im Fernen Osten hautnah miterleben. Und natürlich auch seine Rückfahrt über Shanghai, Hongkong, Singapore, Penang, Aden, Suezkanal, Port Said, Kreta, Griechenland, Neapel, Marseille, Gibraltar, London.

Das ist leider sein letztes Buch, das er in Anlehnung an Jules Verne’s „Reise um die Welt in 80 Tagen“ mit dem Titel „Nonnis Reise um die Welt mit 80 Jahren“ versehen wollte. Er konnte es leider nicht vollenden, sondern kam nur bis Kapitel 39. „Dann nahm ihm der Tod die Feder aus der Hand“, wie der oben erwähnte Hermann Krose in seiner Biographie schrieb. Da Sveinsson aber sehr präzise Tagebucheintragungen gemacht hatte, gelang es Krose, den zweiten Band zu Ende zu schreiben, nämlich die Kapitel 40-44. Dieser Band erschien in 1949 beim Verlag Herder (wie fast sämtliche Jón-Sveinsson-Bücher), ebenso wie auch die oben erwähnte Biographie. Im gleichen Jahr noch starb dann Hermann Krose – ebenfalls in Köln, wie Nonni. Womöglich ist er im gleichen Grab bestattet? Die Tafel mit den Namen der Jesuiten sagt jedoch nichts darüber aus. - Inzwischen hat die Verfasserin nach einem Hinweis eines Jesuitenpaters aus München das Grab von P. Hermann Krose auf dem Kölner Melatenfriedhof entdeckt: es ist ebenfalls eine alte Grablege der Jesuiten, gar nicht weit von Nonni entfernt, sogar auf dem gleichen Hauptweg, Nord-Süd-Achse. Dort brennt jetzt auch ständig eine Kerze...