Wie oft habe ich mir schon gewünscht, dass die Teilnehmerländer beim Eurovision Song Contest ihre gesandten Künstler nur in der Landessprache singen lassen! Das würde dem Wettbewerb viel mehr Qualität und uns Zuschauern einen größeren Spaßfaktor geben. Englisch dudelt doch sowieso den ganzen Tag aus dem Radio...
Und da schickt Island nun 2013 EYÞÓR INGI GUNNLAUGSSON mit seiner, wie ich finde, wunderschönen isländischen Ballade "Ég á líf" in den Gesangesring - und landet nur auf dem 17. Platz. Schade! Ich gehöre nun nicht zu den Islandfreunden, die alles Isländische glorifizieren und unreflektiert lieben. Doch Eyþórs Lied ist herrlich typisch isländisch, es wird nach jeder Strophe musikalisch dramatischer, ein kleiner Chor kommt hinzu, um dann schließlich wieder still zu enden - wie eine große Welle. Ein Stilmittel, das sich in einigen isländischen Liedern wiederfindet.
Aber Kunst ist ja nunmal Geschmackssache und da ich gar nicht angerufen habe, um meine Stimme abzugeben, darf ich mich auch eigentlich nicht beschweren.
Janina Beilmann und Ulrike Schubert haben für Sie den Liedtext ins Deutsche übersetzt:
Ég á líf | wörtlich: Ich besitze Leben |
Lagði ég af stað í það langa ferðalag Ég áfram gekk í villu eirðarlaus Hugsaði ekki um neitt, ekki fram á næsta dag Einveru og friðsemdina kaus |
Ich machte mich auf den Weg auf eine lange Reise ich ging weiter in rastlosem Irrtum Dachte an nichts, nicht an den nächsten Tag wählte Einsamkeit und (die) Friedfertigkeit |
Refr. Ég á líf, ég á líf yfir erfiðleika svíf Ég á líf, ég á líf vegna þín Þegar móti mér blæs yfir fjöllin há ég klíf Ég á líf, ég á líf, ég á líf |
Refr. Ich lebe, ich lebe, schwebe über Schwierigkeiten Ich lebe, ich lebe deinetwegen Wenn es mir entgegen bläst klettere ich über die hohen Berge Ich lebe, ich lebe, ich lebe |
Ég skildi ekki ástina sem öllu hreyfir við Þorði ekki að faðma og vera til Fannst sem ætti ekki skilið að opna huga minn Og hleypa bjartri ástinni þar inn |
Ich verstand nicht die Liebe, die alles berührt traute mich nicht zu umarmen und zu existieren Fand, dass ich es nicht verdiente meinen Geist zu öffnen< br/>Und die leuchtende Liebe hineinzulassen |
Refr. Ég á líf, ég á líf yfir erfiðleika svíf Ég á líf, ég á líf vegna þín Þegar móti mér blæs yfir fjöllin há ég klíf Ég á líf, ég á líf vegna þín |
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Og ég trúi því, já ég trúi því Kannski opnast fagrar gáttir himins Yfir flæðir fegursta ástin hún umvefur mig alein |
Und ich glaube es, ja, ich glaube (es) Vielleicht öffnen sich die schönen Tore des Himmels und wundervollste Liebe überschwemmt (alles) sie umhüllt mich allein |
Refr. Ég á líf, ég á líf yfir erfiðleika svíf Ég á líf, ég á líf vegna þín Þegar móti mér blæs yfir fjöllin há ég klíf Ég á líf, ég á líf vegna þín Ég á líf, ég á líf, ég á líf |